Kaliber 8

Performative Zeichnung
Tusche auf Kreidegrund
je 130 x 110cm 

2019

(Ausstellungsansicht Kunsthalle Luzern / Fotos: Kilian Bannwart)

„Unbeachtet ist sie hinter den Unikaten zurückhaltend und kalt, verlöchert, vernagelt, zerschliffen, zugepflastert und verstrichen. Was ist wenn sie zurückschlägt? Sie kämpft mit unseren Waffen. Sie bohrt, nagelt, schleift, rollt, stellt uns an, lässt uns hinstellen oder sogar hängen. Pinsel schiessen wie Pfeilgeschosse aus ihren Löchern. Mit ihren Pinselspitzen sticht sie in unsere Augen. Stoisch stehe ich vor der weissen Wand und streichle zurück, in dem ich Pinselspitzen pinsle.“

Diese performative Zeichnung ist ein Versuch den Moment festzuhalten, in dem das Pinselgeschoss in mein Auge sticht. Der bespannte Keilrahmen wird so gehängt, dass er während dem Akt der Produktion um sein Zentrum rotierbar ist. Ich zeichne Linie für Linie kreisförmig zum Zentrum, zur Pinselspitze. Ein dunkler Kreis mit Zentrum entsteht. Der Kreis rotiert. Er rotiert für seine Stabilität, wie ein Pfeilgeschoss.